10.02.2010

Das Napier Phänomen

Das Leben kann so schön sein. Man öffnet die Balkontür, schreitet hinaus ins gleißende Sonnenlicht und genießt einen frisch gebrühten Kaffee. Keine 50 Meter von einem entfernt branden die Wellen des pazifischen Ozeans an den Strand. Die Sonne steht noch sehr tief, trotzdem ist es schon richtig heiß. Es ist kurz vor 8.00 Uhr morgens in Napier. Einer der sonnigsten Städte Neuseelands.

Vor kurzem war es für mich an der Zeit den mittleren Teil der neuseeländischen Nordinsel zu erkunden.
Nachdem ich früh morgens von Auckland aus aufgebrochen war, fuhr ich ohne größere Zwischnstops durch bis nach Taupo. Hier trifft man automatisch auf den gleichnamigen Lake Taupo. Mit einer Größe von über 600km² stellt er auch gleichzeitig den größten See Neuseelands dar. Nach einer entspannten Mittagspause an einem der Aussichtspunkte, fuhr ich weiter in Richtung des Highways 5, der mich nach Napier bringen sollte.

Die Landschaft, die man während der Fahrt auf dem Highway durchquert ist Neuseeland typisch einfach atemberaubend. Dichte Wälder wechseln sich ab mit einer unendlich erscheinenden Steppe, auf der sich vereinzelte Gebirge erheben. Nach ca. einer Stunde erregte ein Schild, welches auf einen Aussichtspunkt hinwies meine Aufmerksamkeit. Nach einer kurzen Fahrt auf einer Schotterstraße hörte ich schon das rauschen des nahen Wassers. Nachdem ich ausgestiegen war und mich zu Fuß weiter in Richtung des Aussichtspunktes machte, wurde aus dem rauschen ein richtiges dröhnen. Meine Vermutung, das es sich um einen Wasserfall handelte, sollte sich auch kurz darauf fast bestätigen. Genau genommen waren es nämlich 2 Wasserfälle welche sich dicht beieinander 50 Meter in die Tiefe stürzten.

Wieder zurück im Auto ging es dann ohne Unterbrechung weiter bis nach Napier. Wie bereits eingangs erwähnt, scheint in Napier eigentlich immer Die Sonne.
Dazu mal ein paar Zahlen, die diese Aussage untermauern sollten:
In Deutschland können wir uns jährlich an ca. 1700 Sonnenstunden erfreuen. Neuseeland schafft es durchschnittlich schon auf beachtlichte 2000 Sonnenstunden.
Einer der Gründe dafür, das der neuseeländische durchschnitt so hoch ist, ist Napier mit seinen über 2300 Sonnenstunden pro Jahr. Wenn man also von 12 Sonnenstunden am Tag ausgeht, scheint hier über 190 Tage im Jahr die Sonne. Deutschland schafft es nicht mal annähernd auf 150 Tage. Aber das ist bei weitem noch nicht alles was diese Stadt auszeichnet.

Sehr viele der Gebäude in Napier sind im Art Déco Stil erbaut. Das kommt daher, da es im Jahr 1931 ein schweres Erdbeben gegeben hat. Dabei sind sehr viele Gebäude zerstört worden, welche dann im Stil der damaligen Zeit wieder neu aufgebaut worden sind. Im Februar jeden Jahres findet auf Grund dessen ein Art Déco Festival statt, indem sich die halbe Stadt ins Jahr 1930 zurück versetzt. Währenddessen finden unzählige Veranstaltungen statt, um die Atmosphäre und die Kultur der damaligen Zeit zu vermitteln. Ein Großteil des Stadtzentrums steht mittlerweile auch unter Denkmalschutz, um genau diese Atmosphäre zu erhalten.

Nach 2 Tagen in dieser wunderschönen Stadt ging es weiter in Richtung Tongariro Nationalpark. Zu dem dazugehörigen Reisebericht geht´s hier lang.

Kommentare

Sehr schön, schade das es alles soweit weg ist, ansonsten könnte ich glatt in die Versuchung kommen mir das ganze auch mal anzuschauen.

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