23.11.2009

Angekommen

Tag 1

Nach über 30 Stunden Reise, die man zu größten Teil in einem Flugzeug verbracht hat, ist man naturgemäß etwas erschöpft. Trotzdem stiegen wir voller freudiger Erwartung aus dem Flugzeug aus. Auf dem Weg zur Immigration hat man sich noch jedes Gratis Neuseeland´Heft geschnappt was auslag, sodass man bei der Immigration angekommen aussah, als ob man einen Kiosk betreiben würde.

Hier hieß es dann einreihen und warten bis man dran war. Das lief aber alles erstaunlich einfach ab.
An sich würde man erwarten das die Beamten von den Personen die sich ein Jahr in Neuseeland aufhalten möchten ein paar genauere Informationen wünschen. Doch dem war nicht so. Visum und Reisepass vorzeigen und 1 Minute später ist man (Teilzeit-) Neuseeländer. Da war die Einreise in die USA für einen einwöchigen Urlaub komplizierter. Nun ging es weiter zum Gepäckband, an dem man noch eine kollektive Gebetsrunde einlegt und hofft das der Koffer es auch ins Zielland geschafft hat. Als wir festellen durften, dass das bei uns allen der Fall war, ging es weiter zum röntgen des Gepäcks.

Dazu eine kleine Information vorweg: Wenn man Wanderschuhe mit ins Land nimmt müssen diese sauber sein, da Neuseeland zum Teil eine sehr empfindliche Flora & Fauna hat. Ein Backpacker aus unserer Gruppe hatte tatsächlich welche im Rucksack und wurde freundlich gefragt, ob er diese schon vorgezeigt hat. Nach der Antwort “Nein, aber die sind nagelneu” durfte er ohne jegliche Kontrolle weitergehen.

Jetzt bestand kein Zweifel mehr, wir waren in Neuseeland.

Die Mentalität der Menschen spiegelte sich ab dann auch in jeder Person wieder die wir in nächster Zeit treffen sollten. Der Busfahrer der einen mit einem “Hi Kumpel, wie geht es dir” begrüßt, oder die Mitarbeiterin der Partnerorganisation hier vor Ort, die das Gefühl vermittelt einem Hobby nachzugehen und nicht zu arbeiten.

Auf dem Weg zum Hostel machten wir noch einen Zwischenstop auf dem Mount Eden.

Mount Eden

Der Mount Eden ist ein inaktiver Vulkan inmitten Aucklands. Die Aussicht von  dort oben über die Stadt ist wirklich phänomenal.
Wie wir von unserem Fahrer erfuhren, war der Mount Eden ein Kriegsschauplatz, bei dem es nicht so gut für die Ureinwohner ausging. Der Berg an sich war aufgrund der ausgefeilten Kriegstaktik der Maori für die Besatzer nicht einzunehmen. Daher entschied man sich, den Mount Eden zu belagern und die Maori dazu zu zwingen für die Schlacht den Berg zu verlassen. Bei dieser Auseinandersetzung wurden auf Grund zahlenmäßiger Unterlegenheit alle Maori getötet. Auf Grund dessen steht der Mount Eden heute unter Denkmalschutz.

Unser nächster Stop war dann auch schon das Hostel. Und nun ja, ich will es mal so sagen, die Unterbringung war nicht so gut. Die Zimmer hatten keine Fenster, es fehlten Teile der Decke, welche sich auch selbst auflöste und ein 6 Bettzimmer war in etwa so groß wie eine U-Haft Zelle. Aber wir waren ja nur zum schlafen da und nicht zum wohnen.
Keine Stunde später waren wir auch schon wieder auf den Straßen Aucklands unterwegs, um uns ein wenig umzuschauen. Der Sky-Tower zum Beispiel mit seinen 328 Metern Höhe ist ein ziemlich eindrucksvolles Bauwerk. Mit dieser Höhe stellt er auch gleichzeitig das höchste Gebäude der südlichen Hemisphäre dar. Zum Abschluss des Tages gingen wir noch zum Yachthafen, um das kristallklare Wasser des pazifischen Ozeans zu bewundern.

Jetzt hieß es wieder zurück ins Hostel und ein wenig für die nächsten Tage ausruhen. Unser Zimmer war mit 5 Leuten noch nicht ganz voll belegt, was gegen 23 Uhr auch die Betreiber gemerkt hatten und uns einfach nochmal eine neue Zimmerkameradin raufschickten. An sich waren wir alle schon am schlafen, was Sie aber nicht davon abhielt uns Ihre halbe Lebensgeschichte zu erzählen. Demnach wurde Sie am Morgen von Ihrem Arbeitgeber, der auch gleichzeitig Ihr Vermieter war, rausgeschmissen. Wenn Sie immer so viel redete, wie diesen Abend konnte ich Ihren Arbeitegeber voll und ganz verstehen.

Tag 2

Am nächsten Morgen sind wir zum frühstücken in das Neo Express Café gegangen, welches direkt neben dem Hostel war. Für das Frühstück hatten wir auch Gutscheine vom Hostel bekommen, und das Café konnte sich qualitativ auch auf eine Stufe mit diesem stellen. Kaffee und Bacon in kalt haben noch jeden wach bekommen.
Gleich nach dem Frühstück ging es weiter zum Orientierungskurs. In 3 Stunden wurde einem kurz und knapp alles wissenswerte über Arbeit, Unterkunft, reisen usw. erzählt. Während des Kurses konnte man auch gleich seine Steuernummer beantragen und das Formular zum eröffnen eines Bankkontos ausfüllen. Danach haben wir uns auch gleich auf den Weg zur Bank gemacht, worüber ich noch ausführlicher berichten werde.

Der Rest des Tages bestand dann wieder aus viel erkunden und einfach nichts tun. Zum Abschluss sind wir dann noch auf den Sky Tower gegangen, von dem aus man ganz Auckland überblicken kann. Dort oben realisiert man dann auch erst wie groß diese Stadt eigentlich ist. Rein von der Fläche her, ist Auckland die viertgrößte Stadt der Welt. Was sich in der Einwohnerzahl überhaupt nicht widerspiegelt, da die meisten Neuseeländer in eigenen Häusern leben und nicht in Wohnblocks.

Am nächsten Morgen hat sich die Gruppe dann größtenteils über das ganze Land verteilt. Einige sind schon wieder in ein Flugzeug gestiegen um gleich auf die Südinsel zu reisen, andere sind mit dem Bus in kleinere Städte gefahren und éin paar sind in Auckland und Umgebung geblieben.

Kommentare

JuHu endlich ausführlich Info´s!
Bloß stellt sich mir die Frage, woher weisst Du eigentlich wie groß eine U-Haft Zelle ist?

Sehr sehr interessant.

Weiter so.

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