Direkt nach dem Orietierungskurs hier in Auckland hieß es Bankkonto eröffnen. Das ist extrem unkompliziert:
Man schreibt auf ein Forumlar seinen Namen, ein paar Kontaktinformationen, geht damit zur Bank und 5 Minuten später hat man ein Bankkonto.
So viel zur Theorie. Wenn man allerdings beim eröffnen des Bankkontos den Manager als Ansprechpartner erwischt, kann´s auch gerne mal länger dauern.
Nachdem wir das Kontoeröffnungsformular bei der IEP (Die Partnerorganisation hier in Auckland) bereits ausgefüllt hatten, machten wir uns zu viert auf den Weg zur Bank. Dort angekommen stellten wir fest, das wir noch mit die ersten waren. Wir sollten uns nur noch kurz hinsetzen und warten bis wir aufgerufen werden. Einen Augenblick später wurden auch schon die ersten Backpacker nach vorne gebeten und keine 5 Minuten später waren wir an der Reihe.
Als wir uns hinsetzten sagte der für uns zuständige Mitarbeiter, der übrigens auch Kevin hieß, “Hallo, ich muss mal kurz weg”.
Der Start war also schon mal geglückt. Kurz darauf tauchte mein Namensvetter wieder auf und setzte sich hin um sich dann das mindestens 4 Schreibtische entfernte Telefongespräch rüber zu holen. Da er das Gespräch auf koreanisch führte, begnügten wir uns noch ein bisschen mit Langeweile. Nachdem Kevin endlich aufgelegt hatte ging es los. Er nahm uns die Formulare und unsere Pässe ab und…. ging weg.
Super, also noch mal kurz warten, warum nicht? 30 Sekunden später bog eine andere Bankangestellte um die Ecke und hatte den fragenden “Wo ist Kevin?” Blick drauf.
(Den sollten wir noch öfters sehen.) Da der gute aber nicht in Sichtweite war, entschied sich die Dame einfach auf Ihn zu warten. Im Gegensatz zu uns musste Sie das auch nicht allzu lange, da Kevin als er zurückkam gleich wieder mit Ihr verschwand. Um uns herum verließen im Sekundentakt glücklich drein blickende Backpacker die Bank, die bereits Ihr Konto eröffnet hatten. Wir zählten indes einfach die Körner der Rauhfaser weiter.
Dann kam er auch schon wieder und tippte die Daten von uns in den Computer ein. Als er damit fertig war musste er nur mal kurz weg um die Bankkarten für uns zu holen. Das war immerhin schon ein gutes Zeichen, auch wenn er wieder mehrere Minuten spurlos verschwunden war. Als er wieder am Schreibtisch eintraf, bat er uns noch darum kurz die gewünschte PIN Nummer auf dem Tastenfeld einzugeben und die Geschäfstbedingungen zu unterschreiben, dann hätten wir es eigentlich auch geschafft.
Wenn wir nicht Kevin als Ansprechparnter gehabt hätten, der mittlerweile auch schon nicht mehr wusste was er sagen sollte und sich mit einem “Nur noch einmal ganz kurz” wieder verabschiedete. Eine seiner Kollegeinnen wusste nicht wo die Bankkarten gerade aufzufinden waren. Zuvorkommend wie Kevin nun mal ist (das muss am Namen liegen) zeigte er seiner Kollegin selbstverständlich den Aufbewahrungsort der Karten. Die kurze Wartezeit nahmen wir gut gelaunt in Kauf, schließlich mussten wir ja noch rausfinden, ob die Anordnung der Kreise auf dem Teppich einem Muster folgten.
Aber als Kevin dann endlich wieder zurückkam sollte es vollbracht sein. Er händigte uns unsere ersten Bankauszüge aus, wir bekamen unsere Bankkarten und sogar unsere Pässe gab er uns zurück. Was für andere eine Aufgabe von 5 Minuten war, beschäftigte uns immerhin über 1 Stunde.
Ein paar Tage später musste ich nochmal zur Bank um den Dauerauftrag für meine Miete einzureichen. Diesmal geriet ich an eine der Mitarbeiterinnen, die mir das Formular abnahm und mit den Worten “Einen kleinen Augenblick bitte” abdampfte. Ich befürchtete schon kurzeitig das Spielchen würde wieder von vorne losgehen, aber dann kam Kevin auf mich zu.
Die Dame wusste nur nichts mit dem Formular anzufangen und hat Ihn um Hilfe gebeten. Als ich kurz nach links blickte, von wo Kevin kam, sah ich dort ein asiatisches Pärchen sitzen, welches den gleichen gelangweilten Gesichtsausdruck wie wir vor ein Paar Tagen hatte. Merkwürdigerweise schien das Pärchen ein großes Interesse an dem Teppich zu haben…